Dank unseres angenehmen Stellplatzes konnten wir den Tag heute nutzen, um das Thermalbad im nächsten Ort per Fahrrad zu besuchen. Dort hingen wir 2 1/2 Stunden in 32 Grad warmen Wasser rum, machten geschätzte 1.000 Witze über die ganzen alten Leute um uns rum und ließen unsere Haut schrumplig werden. Das Thermalbad entstand über einer natürlichen, 40m tiefen Quelle und kann z.B. von Studenten für 3 Stunden zum angenehmen Preis von rund 5 Euro besucht werden. Nachdem wir uns dort porentief gereinigt haben, ging es mit dem Rad weiter in den Ort und dort in ein erstaunlich gutes, kleines Restaurant wo ich wirklich hervorragendes „Gordon Blue“ gegessen habe – lecker! Danach ging’s zurück zum „Panorama Camping“, wo Theo und Klaus den Pool für die nächste Stunde beanspruchten, während ich das gratis W-Lan ausnutzte um ein wichtiges Gespräch zu führen. 😉 Danach entschieden wir uns spontan, statt der Weiterreise eine weitere Nacht auf dem Campingplatz zu verbringen und nutzten die Zeit, um zu Fuß zum nächsten Aussichtsturm zu laufen. (der leider schon zu hatte) Morgen fahren wir dann aber definitiv weiter, wahrscheinlich schon gegen 8 Uhr.

Theo: „Es roch nach vergammelten Eiern und vergammelten Rentnern.“
Klaus: „Ey Theo! So schnell kann ich nicht trinken!“
Musik: Good Charlotte – The River
Kilometerstand: unverändert – 2045km

 

Nachdem uns der kleine Navigationsfehler gestern mehr oder weniger den ganzen Tag gekostet hat, sind wir heute schon um kurz nach 7 Uhr (ja, 7 Uhr *frühs*) aufgestanden und in Richtung Balaton (See) losgefahren. Unterwegs stoppten wir nur kurz um ein paar essentielle Dinge bei Ikea und Decathlon zu kaufen (Geschirrtücher, Schöpfkelle, Hotdogs, Jacke) und kamen schließlich gegen 14 Uhr auch tatsächlich am größten Gewässer Ungarns an. Das war auch noch überraschend warm und so entschieden wir uns, ein bisschen dort zu baden und auszuspannen. Gegen 17 Uhr fiel uns dann allen ein, dass jeder von uns bereits Bier getrunken hat und so musste der mit dem niedrigsten Alkoholpegel – ich – den Rest der Strecke fahren. Bis auf ein paar unfreiwillige Begegnungen mit tief hängenden Ästen lief auch alles reibungslos und so stehen wir nun am Westende des Sees an einem Hügel und genießen den Panoramablick über die nächsten Ortschaften von unserem mit Strom, Wasser und Duschen ausgerüsteten Stellplatz. Morgen werden wir uns Gedanken über die Rückreise machen, ich geh mich jetzt jedenfalls endlich mal wieder warm duschen. 😀

Theo: „Ich find das gut.“
Klaus: „Den Balaton hätte ich kälter erwartet.“
Musik: Die Toten Hosen – Helden und Diebe
Kilometerstand: 45071 – 2045km

 

Heute sind wir nach Balaton gefahren, obwohl wir eigentlich zum Balaton fahren wollten. Dieser kleine, aber entscheidende Unterschied fiel uns erst 11km vor dem Dorf mit dem Namen „Balaton“ auf, welches ungünstigerweise genau in entgegengesetzter Richtung lag. Somit sind wir heute 300km in die falsche Richtung gefahren. Da wir keine Lust auf eine 5-stündige Rückfahrt über Budapest hatten, wo wir ja gerade herkamen, haben wir kurzerhand den örtlichen Supermarkt überfallen und rasten nun am Waldrand an der „Straße ohne Namen“. (laut Navi) Heute gibt es mal zur Abwechslung Bratkartoffeln, made by Theo, und anschließend versuchen wir, einen Teil der örtlichen Vegetation zu oxidieren. (mit anderen Worten: wir machen ein Lagerfeuer) Sofern uns heute Nacht keine tollwütigen Wildschweine überfallen (vor denen hier an Bäumen gewarnt wird), machen wir uns morgen auf ZUM Balaton. Gerade eben ist noch ein verdächtig aussehender Jeep mit einem toten Hirsch vor der Kühlerhaube vorbeigefahren…

Theo: „Ich bin ein mächtiger Zauberer!“
Klaus: „Es ist wirklich schön hier.“
Musik: Golden Earring – Radar Love
Kilometerstand: 44702 – 1676km

 

Der erste Tag, an dem wir nicht mit dem Wohnmobil gefahren sind, geht zu Ende. Heute haben wir mal von unseren Fahrrädern gebrauch gemacht und sind nach Budapest reingefahren. 15km vom Parkplatz bis zur Innenstadt, den Großteil davon ging es an der Bundestraße lang. Dort angekommen schlossen wir unsere Räder neben der Budapester Uni für Wirtschaft an und drehten eine Runde durch die nebenan gelegene Markthalle. Anschließend ging es zu Fuß zum weltbekannten Gellert Spa, haben uns den Besuch der Heilquelle aber aufgrund der horrenden Eintrittspreise (15€) geschenkt. Auf dem Rückweg, den wir aus taktischen Gründen vor Sonnenuntergang antraten, kauften wir dann noch beim nächsten Supermarkt eine Pfanne und ein Holzbrettchen, so dass einem Abendbrot mit selbstgemachten Gulasch (echt ungarisch natürlich) aus schwer definierbarem Fleisch nichts mehr im Wege stand. Morgen geht es in Richtung Balaton, und dann müssen wir uns auch schon langsam wieder Gedanken über den Rückweg machen – schließlich ist die Hälfte des Urlaubs nun rum.

Theo: „Ich hoffe, es werden Zwillinge.“ (Anm. d. Red: Theo hatte ziemlich viel Gulasch gegessen und lag dann mit Bauchschmerzen rum)
Klaus: „Mein Bier ist jetzt alle.“
Musik: Anberlin – True Faith
Kilometerstand: unverändert – 1384km

 

Budapest in Sicht! Sogar Strom und Wasser haben wir wieder in unbegrenzten Mengen. Sogar Internet gibt es hier – wenn auch langsam! Nach einer durchzechten letzten Nacht (die hauptsächlich von Klaus durchzecht wurde), in der ich wieder mal fröstelnd im Halbschlaf rumlag, fuhren wir gegen 11 Uhr los in Richtung des ersten großen Ziels. Unterwegs passierte nicht viel, wir stoppten an mehreren Orten um diverse Dinge zu erledigen. (Intersport: Schlafsack kaufen, der auch bei 5 Grad wärmt, McDonalds: Mittagessen kaufen und über das gratis Internet dort den Blog aktualisieren und die für mich wichtigste Person der Welt mal wieder sehen:), Decathlon: Campingstuhl kaufen) Dann fuhren wir im Budapester Äquivalent von Mahlsdorf die einzige im Auto-Atlas verzeichnete Campingstelle an und mieteten uns spontan für 2 Nächte (22 Euro) dort ein. Nun haben wir Strom, Wasser, ein Schwimmbad vor der Tür und die feste Absicht, morgen mit dem Fahrrad die Innenstadt und Spas zu erkunden. (15km von hier) Gerade eben habe ich noch das ungesicherte WLan hier entdeckt, darum gibt es diesen und den nächsten Eintrag mal zur Abwechslung „live“. 😀 Leider habe ich noch keine Zeit gefunden, den Großteil der Fotos zu bearbeiten, das hole ich bei der nächsten großen Fahrt nach. Random Fact: An mehreren Stellen auf der Landstraße Richtung Budapest standen mitten im Wald leicht bekleidete Damen und boten scheinbar ihre Dienste feil. Das muss man sich ein bisschen wie die Hackeschen Höfe vorstellen, nur dass zwischen jeder Frau rund 1-2 km nichts als Bäume sind.

Theo: „Wasser im Ohr stinkt.“ – „Du bist immer so negativ, Theo…“ – „Äh… yay, ich bin gegen Hepatitis-B geimpft!“
Klaus: „Eins zu fünfzig, dass das eine Prostituierte ist.“
Musik: Marilyn Manson – I Don’t Like The Drugs (But The Drugs Like Me)
Kilometerstand: 44510

Theo wird von der lokalen Fauna angegriffen

kurz vor dem Aufbruch nach Budapest

Frühstück für Champions

weitere Exemplare der lokalen Fauna, diesmal aus Budapest

Wir sind da! ...wo auch immer "da" ist.

 

Heute sind wir größtenteils gefahren. Dabei haben wir herausgefunden, dass eine 3m hohe Brücke in Wirklichkeit 3,5m hoch ist, dass Heuballen-Berge auf der Oberseite mit Gras bewachsen sein können und dass Tankstellen-Sandwiches nicht an die Qualität von Subway-Sandwiches heranreichen. Bei unserem Roadtrip-Tag stellten wir obendrein fest, dass wir ein sehr Sprit-sparendes Auto fahren: nur 9,3 Liter auf 100km! Unseren Weg in Richtung Budapest haben wir nun auch schon zum großen Teil hinter uns, noch knapp 2 Stunden trennen uns von der „Stadt der Spas“. Im Moment parken wir auf einer verlassenen Tankstelle und nach dem Erklimmen des örtlichen Heubergs aßen wir Abendbrot, spielten Karten und ärgerten uns über das kontinentale Wetter, mit 20 Grad am Tag und 5 in der Nacht. Aber wir sind schon auf dem richtigen Weg!

Theo: „Träckaaa faaahn! Und Tankstellen-Sandwiches stinken.“
Klaus: „Wir sind noch nicht dazu bereit, zu akzeptieren, dass Steffens Körper nach unseren bekannten physikalischen Gesetzen funktioniert.“ (Anm. d. Red.: es geht darum, dass ich bei soviel Zucker-Aufnahme eigentlich Nachts das Wohnmobil heizen müsste)
Musik: Wizo – Kopfschuss
Kilometerstand: 44300

Fisheye aus dem Seitenfenster

Rast in der Tschechei am Straßenrand

Ein Plakette für die Autobahnen in der Slowakei

Tank(leer)stelle, für Grauwasser

Servicewüste Ungarn

 

Mittagspause. Und endlich mal wieder duschen. Wir sind dem Wohnmobil-Atlas gefolgt und stehen nun an einem Wohnmobil-Rastplatz in den tschechischen Bergen, der bis vor Kurzem noch gar nicht wusste, dass er einer ist. Nach etwas holpriger Kommunikation auf Englisch mit den Betreibern durften wir aber trotzdem Strom und Wasser nehmen, auch wenn es 15€ teurer war, als im Atlas gekennzeichnet. Damit können wir nun auch mal die Dusche testen, und das Geschirr von gestern richtig reinigen. Gestern waren wir sowieso noch etwas länger als geplant auf, nachdem wir ein hübsches Lagerfeuer auf dem zur Zeit trockenen Grund des Sees entfacht haben. Die Nacht war wieder schweinekalt und aus Gründen des Komforts (Duschen > Krakau besuchen) entschieden wir uns dann, spontan über die Tschechei direkt nach Ungarn zu fahren. Vielleicht schwingen wir uns heute noch auf’s Rad, ich freue mich jedenfalls auf eine diesmal beheizte Übernachtung in meiner Schlafkoje… Achja, vorher steht noch ein besuch der zufällig auch heute stattfindenden Dorfdisko an. 😀

Theo: „2 Zentimeter. *lacht* Äh… die Tschechen sind gierig, hab ich den Eindruck. Schreiben in den Führer 5 Euro rein und dann wollen sie 20 haben…“
Klaus: „Mal sehen, was die Disko heute bringt…“
Musik: – aus –
Kilometerstand: 43942

Weiter unterwegs in Polen

Fahrer und zweiter Beifahrer

Beifahrer

Das grandiose Sporthotel

Heute Disko - haben wir ein Glück! "Schnitzel Cordon Bleu" auf tschechisch

 

Nach gnadenlosen 4 Stunden Schlaf an einer stark befahrenen Landstraße bei gefühlten 10 Grad Außen- und Innentemperatur machten wir uns heute recht früh wieder auf den Weg. Nach kurzer Fahrt passierten wir schon die polnische Grenze, das Navi wollte uns scheinbar auf dem Weg nach Budapest noch ein wenig von der polnischen Landschaft zeigen. Frühstück gab’s direkt hinter der Grenze in einem „Restaurant“ (2x Rührei mit Speck und 1 Hamburger), danach wechselten wir kurzfristig das Ziel zu Krakau. Inzwischen sind wir 230km weiter gefahren und stehen nun an einem Damm mitten in der stinkenden Landwirtschaft, während Klaus das Abendbrot brät (Pilze – selbst gesammelt, Kartoffeln – vom Feld nebenan geholt, Fleisch – von Kaufland) und Theo und ich Bier trinken und Texte verfassen. Ab und zu kommt ein Traktor vorbeigefahren und schaufelt Dung in großen Haufen auf einen Laster, was immer eine Wolke übel riechendem Geruchs in unsere Richtung schickt. Aber ansonsten ist alles bestens, sofern uns die gesammelten Pilze nicht heute in der Nacht umbringen. 😉

Theo: „Ich will nach Süden. :/“, „Scheiße Schaufeln rockt.“
Klaus: „Here we go.“ – „Kannst du mal aufhören, dauernd Phrasen zu bringen?“ – „Okay, dann nehm ich ne andere Phrase: So it begins!“
Musik: Rise Against – Ready to Fall
Kilometerstand: 43812

Hinter der polnischen Grenze

Frühstück polska

Pilzjagd Pilzeputzen

Polnische Dörfer

Cooler Platz zum Rasten - bis auf den Gestank nach Scheiße

 

Das Radio akzeptiert den USB Stick endlich und wir cruisen bei Musik vom Battlefield Vietnam über die A13 in Richtung Dresden. Die ersten 50 Kilometer liegen hinter uns… Nachdem Klaus das Wohnmobil von Detmold bis Berlin geführt hat, ist nun Theo am Steuer. Wir haben kurz zuvor alle mal eine Proberunde auf dem örtlichen Gewerbepark gedreht (so ein Wohnmobil ist ziemlich breit!) und uns nach kurzer Diskussion Budapest als erstes Ziel gesetzt. Laut Bordcomputer sind wird dort in 10 Stunden Fahrtzeit, aber so eilig haben wir es eigentlich gar nicht. Mit einem Einkauf von über 100 Euro beim nächsten Kaufland sind wir auch ernährungstechnisch auf der sicheren Seite, Zeit für eine kurze O-Ton-Runde:

Theo (am Steuer): „Ich weiß, es sollte spontan sein… aber irgendwie wirkt es gescriptet. Und außerdem bin ich der König der Welt, aber das nur nebenbei.“
Klaus: „Im Westen nichts neues – das ist das, was ich heute gesehen habe.“
Musik: Count Five – Psychotic Reaction
Kilometerstand: 43576

Viel Reisegepäck - aber so ein Wohnmobil hat auch viel Platz Blick ins Fahrerhaus / Doppelbett

Sitzplatz 3 und 4

Blick ins Heck und auf Klaus + Theo

 

Heute muss ich meinen Blog auch mal zum Ablassen von Dampf benutzen, ansonsten lade ich hier ja immer nur Bilder hoch. Was mir kürzlich mit dem Online-Bezahldienst ClickandBuy passiert ist, halte ich schon für berichtenswert. Auch wenn es wahrscheinlich keiner lesen wird.

ClickandCry

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